Skip to main content

Künstliche Intelligenz in der Elektroplanung

Artikel und Interview mit CEO Dr. Axel Zein im Fachmagazin Gebäudedigital 2/2025

Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Elektrotechnik und verändert die Arbeitsweise bei Planung und Konstruktion. Mit der Integration von Kl-basierten Funktionen lassen sich Prozesse beschleunigen und vereinfachen. So können erfahrene Anwender als auch Einsteiger effizienter arbeiten. Gleichzeitig muss auf Datenschutz geachtet werden. Das Unternehmen WSCAD hat mit Electrix AI eine solche Lösung entwickelt. Wir haben mit Dr. Axel Zein über die Vorteile und Hintergründe gesprochen.

Digitaler Assistent für die Konstruktion

Im Mittelpunkt der Entwicklung steht der AI-Copilot, ein digitaler Assistent, der den Konstrukteuren hilft, ihre Arbeiten durch Sprach- oder Texteingaben auszuführen. Diese intuitive Bedienung macht die Software sowohl für Experten als auch für Gelegenheitsbenutzer benutzerfreundlich. Indem komplexe Prozesse wie das Finden und Platzieren von Makros oder das Erstellen von Materiallisten auf wenige Sekunden reduziert werden, verbessert eine Kl sowohl die Arbeitsgeschwindigkeit als auch die Qualität der Ergebnisse. Auch die Fähigkeit, potenzielle Probleme in einem Projekt schnell zu identifizieren, spart nicht nur Zeit, sondern verringert auch das Risiko von Ausfällen oder kostspieligen Korrekturen.

Unterstützung für alle

Künstliche Intelligenz transformiert die Arbeitsumgebungen durch eine flexible Unterstützung, die an alle Erfahrungsstufen angepasst ist. Sie automatisiert zeitraubende Aufgaben und ermöglicht gleichzeitig weniger erfahrenen Mitarbeitern den Zugang zu komplexeren Aufgaben durch eine benutzerfreundliche Führung. Das erleichtert den Wissenserwerb und die Übernahme anspruchsvollerer Tätigkeiten, was wertvoll ist angesichts des Fachkräftemangels. Unternehmen können dadurch ihre Personalressourcen nutzen, die individuelle und kollektive Produktivität steigern und eine stärkere, dynamische Arbeitskultur fördern.

Fazit: Eine neue Ära

Kl-basierte E-CAD Systeme wie ELECTRIX Al versprechen eine tiefgreifende Transformation der Elektrokonstruktion. Sie erleichtern nicht nur die Entlastung der Fachkräfte durch Automatisierung, sondern ermöglichen es auch unerfahreneren Mitarbeitern, komplexe Aufgaben zu meistern. Die beschleunigten Prozesse können zu schnelleren Projektabschlüssen und einer verbesserten Produktqualität führen. Das vertritt auch Dr. Axel Zein, CEO von WSCAD, im Interview.

Bild 1
Schaltschrankaufbau mit ELECTRIX Al

„Kl bedeutet für uns: Das System ist in der Lage selber Schlüsse zu ziehen“

Dr. Axel Zein, CEO der WSCAD GmbH, über die neue Lösung

Wie unterstützt Electrix AI Nutzer dabei, Planungsaufgaben zu erledigen?
A. Zein: Durch den Einsatz von Kl ergeben sich für den Anwender zwei funamentale Vorteile: zum einen kann man einzelne Operationen (wie z.B. Fehler finden, Auswertungen generieren, Makros platzieren) viel schneller ausführen. Zum anderen können jetzt auch unerfahrene Anwender mit dem System umgehen: es reicht ein Befehl in Textform („generiere die Materiallistem oder „habe ich Fehler ‚m Projekt“) und die Kl versteht was zu tun ist. Man muss nicht wissen, wo sich die Funktion im Menu befindet. Auch bei technische Fragen gibt der Al Copilot Antworten.

Was bedeutet dies für die Arbeitsverteilung in Unternehmen?
A. Zein: Der unerfahrene Anwender kann plötzlich Arbeitsschritte des erfahrenen Konstrukteurs übernehmen, weil die Kl ihn befähigt, viel produktiver zu sein. Er kann z.B. Auswertungen erstellen, er kann das Deckblatt erstellen und diese anschließend an den Einkauf oder die Fertigung schicken. Somit hat der erfahrene Elektrotechniker mehr Zeit sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.

Wie funktioniert der Al Copilot genau?
A. Zein: Die Interaktion mit dem System läuft über ein Chat-Fenster in normaler Sprache. Sie sagen einfach was sie wollen und das System führt es aus. Oder Sie fragen das System, was auch immer sie wissen wollen. „In welchem Projekt habe ich das Bauteil 4711 zuletzt verbaut?“ und sie kriegen eine Liste der Projekte, in denen das Bauteil verbaut wurde — ein Vorgang der bei manueller Suche gerne mehrere Stunden dauern kann.

Inwiefern kann der Copilot aus der Nutzungserfahrung der Anwender lernen und sich verbessern?
A. Zein: KI bedeutet für uns: Das System ist in der Lage selber Schlüsse zu ziehen. Insofern haben wir Algorithmen entwickelt, die aus der Art und Weise wie der Anwender damit umgeht lernen. Das Ziel ist es den Mehrwert für unsere Kunden zu erhöhen und deren Produktivität zu deutlich steigern. Wir haben jetzt einen wichtigen ersten Schritt gemacht und tollen Feedback von den Kunden erhalten, aber da ist noch sehr viel Musik drin.

Datenschutz ist ein wichtiger Aspekt der Lösung. Welche Maßnahmen wurden getroffen?
A. Zein: Engineeringdaten sind das Gold unserer Kunden. Damit gehen wir sehr sorgfältig um. Konkret heisst das: Wir anonymisieren den Kunden, es werden keine personenbezogenen Daten und auch keine Projekte weitergegeben. Selbst die IP-Adresse des Kunden verstecken wir. Den Chatverlauf löschen wir am Ende der Sitzung, um keine Spuren zu hinterlassen.

Artikel online lesen

Dieser Fachartikel ist ausschließlich für Ihre persönliche Verwendung bestimmt. Ein Nachdruck oder Veröffentlichung bedarf ausdrücklichen schriftlichen Zustimmung des Verlags.

Karriere Beratung